Hermanneum Detmold
Ein neues Museum für ein altes Denkmal
Draußen werden noch die Pflastersteine in den Vorplatz gehämmert, aber im Eingang flimmert uns bereits ein ziemlich lebendiger Hermann entgegen. Dieser animierte Bronzebursche begleitet uns auch im Inneren des nach ihm benannten Museums. Denn hier erfahren wir alles über ihn – spielerisch aufbereitet und für alle Altersklassen verständlich.
„Wenn ein Denkmal erzählen könnte…“
Gleich am Eingang heißt es: „Auf die Plätze…“ So steht es auf den beiden querstehenden Monitoren vorne. Sie laden zu einem Wissensspiel ein. Wer vorher die übersichtlichen Wandtexte gelesen hat, ist dabei klar im Vorteil. Bei jedem Neustart des Spiels ändern sich die Fragen und die Reihenfolge. Das macht Spaß.
Drei kleinere Bilderrahmen an der Wand zeigen gezeichnete Figuren, die bei Annäherung zu sprechen beginnen. „Die Lichtgestalt“ heißt die Installation. Eine neuzeitliche „Influencerin“ spricht mit einem „römischen“ Zeitzeugen und mit Heinrich Heine über Hermann. In dem lockeren Gespräch erfahren wir, dass Hermann bei den Römern eigentlich „Arminius der Cherusker“ hieß und sie allen Grund hatten, auf ihn sauer zu sein.
Der spielerische Angang zieht sich durch die ganze Ausstellung, die medial einiges zu bieten hat. Es gibt nicht nur Infos zu Hermanns Geschichte, sondern das Denkmal selbst ist Thema einiger Stationen. Bis hin zum Vergleich mit den „Kollegen“ in aller Welt.
Der so lebendige Bronzekerl vom Eingang begegnet uns wieder in einem kleinen Kinoraum. Dort erzählt er auf einer halbrunden Panoramaleinwand, was ihm als Denkmal im Laufe einer wechselvollen Geschichte alles passiert ist. Eine beeindruckende, immersive Show mit zahlreichen Fotos, Dokumenten und Filmausschnitten.
Als wir anschließend den kleinen Hügel bis zum Denkmal erklimmen, erscheint uns die riesige Kriegerfigur auf ihrem monumentalen Steinsockel beinahe schon vertraut. Hat er da gerade den Kopf bewegt….?