Kölnisches Stadtmuseum


Kölle, du bes e Jeföhl

Das ehemalige Kaufhaus ist kaum wiederzuerkennen. Verwandelt in das Kölnische Stadtmuseum spricht es uns direkt mit rheinischem Wir an: „Woran glauben wir? Was macht uns wütend? Worauf haben wir Lust? Das macht uns neugierig?“ Doch das Wichtigste ist “das Jeföhl”. Und darauf zielt die neue Dauerausstellung - eröffnet Anfang 2024. Die Treppe rauf treffen wir auf ein altes, ziemlich großes Stadtmodell mit Häusern und mittendrin dem Rhein. Dass dieses konventionelle Objekt eine faszinierende Überraschung für uns bereithält, können wir da nicht ahnen.


Mitten rein in die Stadtgeschichte mit AR

So ein Stadtmodell ist an sich schon spannend, weil es die Stadt zu einem historischen Zeitpunkt eingefroren hat. Aber was wäre, wenn wir in diese und weitere Zeiten reisen könnten, um das zu sehen, was das Leben in dieser Stadt eigentlich ausmacht? Simsalabim, kein Problem, denn eine App macht es möglich. Wir leihen sie uns am Empfang auf einem Tablet aus.

Die App katapultiert das dreidimensionale Modell in die vierte Dimension. Wir halten das Tablet auf das Modell und im Kamerabild erscheinen Begriffe zur Auswahl. Zum Beispiel „Abfall“ – ein ungewöhnliches Thema. Wir können Zeiträume von 200 bis 1913 auswählen. Plötzlich purzeln römische Scherben herab oder Obst und seltsame Brocken. Diese profanen Gegenstände versetzen uns in die jeweilige Zeit. Natürlich gibt es noch mehr.

Am schönsten fanden wir „Rituale“. Es regnet Konfetti, historische Bilder oder Blumen. Man muss nicht alles verstehen. Als wir jedoch auf einen bestimmten Ort im Modell klicken, erfahren wir etwas über den „Cologne Pride“ der für Respekt und Toleranz steht. Diese kurzen Texte und Bilder bereichern das Modell durch zahlreiche Informationen zu vielen Themenfeldern: „Pflege“, „Sicherheit“ oder „Nahrung“.

Überall über dem Modell tanzen bläuliche Blasen, die die Themen oder rote Marker, die die Orte kennzeichnen. Dahinter verbergen sich weitere Texte und Bilder. Wir verbringen viel Zeit an dem Modell, entdecken, werden überrascht und sind schließlich überzeugt, hier wird es spürbar: Kölle, du bes e Jeföhl.